Gründe eine Firma zu verkaufen gibt es viele. Möglicherweise finden Firmenbesitzer keinen Nachfolger in der eigenen Familie. Manchmal ist der Firmenverkauf von vorne herein, als finanzielle Altersabsicherung, geplant gewesen. Gegebenenfalls sind finanzielle Gründe im Spiel: die Firma muss verkauft werden. Egal, wie es zum Verkauf kommt. Einige Dinge sollten beachtet werden.
Firma verkaufen
Vorbereitungen für den Firmenverkauf
Wer seine Firma verkaufen möchte, sollte sich gut darauf vorbereiten. Zeitlich gesehen muss für Vorbereitung und Abwicklung des Verkaufes ein Zeitraum von mindestens sechs Monaten veranschlagt werden. Hat man keinen Verkaufsdruck, tut man gut daran sich mehr Zeit zu nehmen. Zunächst sollte der Noch-Eigentümer den Unternehmenswert ermitteln. Dafür genügt es nicht eine Zusammenschau von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu erstellen. Es sind auch andere Faktoren relevant, zum Beispiel:
- der Firmenstandort
- eventuelle Alleinstellungsmerkmale der Firma
- Qualität und Ausbildungsstand des Firmenpersonals
Weiterhin sollten verschiedene Unterlagen ausgewertet werden. Je nach Unternehmen variiert die Art der Unterlagen, die folgende Liste muss unter Umständen erweitert werden:
- Kennzahlen zum Unternehmen
- Arbeitsverträge des Personals
- Miet- und Pachtverträge der Firmenräume
- Gesellschafterverträge
- Lieferantenverträge
- Verträge mit Kunden
- korrekte Firmenbilanzen (mindestens der letzten drei Jahre)
Gut ist es sich bei der Ermittlung des Firmenwertes von einem Fachmann unterstützen zu lassen.
Die Suche nach einem Kaufinteressenten
Wie die Suche nach einem Kaufinteressenten am besten angegangen wird, ist unter anderem davon abhängig, um welche Art es sich bei der Firma handelt. Möchte man ein kleines, oder mittelständisches, Unternehmen verkaufen, findet sich oft ein Interessent aus dem bekannten Umfeld. Manchmal haben leitende Angestellte Interesse die Firma zu übernehmen. Oft findet sich auch ein Mitbewerber vor Ort, der sein eigenes Unternehmen erweitern möchte. Diese Möglichkeiten sollten zuerst geprüft werden. Firmenbesitzer sollten sich auch überlegen wie offen sie mit ihrem Verkaufswunsch umgehen möchten. Es kann bestehende Kunden, die Lieferanten und vor allem die Mitarbeiter, durchaus in Sorge versetzen, wenn der geplante Firmenverkauf zu früh, oder unglücklich kommuniziert, publik wird. Hat man im näheren Umfeld keinen Interessenten gefunden, oder handelt es sich ohnehin um eine größere Firma, empfiehlt es sich Anzeigen in Unternehmensbörsen und der Fachpresse zu schalten, und darüber nach einem Käufer zu suchen. Viele Firmeninhaber schalten diese Anzeigen zunächst anonym, um auch an dieser Stelle Irritationen zu vermeiden.
Die Verkaufsverhandlungen
Ist ein Interessent gefunden, geht es an die Verkaufsverhandlungen. Unbedingt sollte man sich dabei von einem Anwalt und einem Steuerberater unterstützen lassen. Der Anwalt kennt alle rechtlichen Grundlagen, der Steuerberater achtet darauf, dass der Verkäufer finanziell günstig durch den Verkauf kommt. Beide Beratenden sollten auf Firmenverkäufe spezialisiert sind. Unter Umständen kann auch ein spezialisierter Unternehmensberater den Verkauf unterstützend leiten. Der Verkäufer sollte sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, welche Punkte beim Verkauf verhandelbar sind, welche nicht. Wer viel Herzblut in seine Firma gesteckt hat, möchte vielleicht noch Einfluss auf die Zukunft der Mitarbeiter nehmen. Wer aus finanziellen Gründen verkaufen muss, hat vermutlich eher im Blick, einen möglichst guten Verkaufspreis zu erzielen.